Gründung und Aufbau der Wehr
Nach dem Protokollbuch der Freiwilligen Feuerwehr Schwenningen vom April 1888 hat der damalige Bürgermeister Josef Siber den Antrag zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Schwenningen gestellt. Auf den Antrag des Bürgermeisters meldeten sich 42 Mitglieder, die Herrn Oberamtmann Otto vom Bezirksamt Meßkirch vorgestellt wurden.
Hauptmann Heinrich Angebrandt Meßkirch und Kdt. Albert Goreth aus Stetten a.k.M nahmen die erste Einteilung der Wehr in drei Abteilungen vor. Am gleichen Tag wurde in der Wirtschaft "Zum Schreiyäck" die Wahl des Verwaltungsrates vorgenommen.
Die Freiwillige Feuerwehr hat die Aufgabe, in das allgemeine Feuerlöschwesen eine militärische Ordnung zu bringen, damit der Zweck derselben, in Brandfällen das bedrohte Leben und Eigentum zu schützen und zu retten, möglichst erreicht werde.
Einige Auszüge aus den Statuten und der Dienstvorschrift:
Jeder unbescholtene Bürger ist zur Aufnahme geeignet, der hier dauernden Wohnsitz hat. Der Aufgenommene hat die Pflicht, die Statuen gewissenhaft zu beachten. Im Dienst hat er den Anordnungen der Vorgesetzten unweigerlich Folge zu leisten. Die Ausrüstung besteht aus Helm, Gurt, Beil und Seil.
Das Feuerwehrkorps besteht aus drei Abteilungen:
- Steiger- und Rettungsmannschaft
- Hydranten- und Spritzmannschaft
- Einreißer- und Leitermannschaft
Die Strafen bestehen in:
- Einfachen Verweisen
- Geldstrafe bis zu 5 Mark
- Geschärfte Verweise vor der Abteilung
- Entziehung des Dienstgrades
- Ausweisung aus dem Korps
Letztere Strafe tritt zum Beispiel ein infolge von Handlungen, welche ein Mitglied der öffentlichen Achtung unwürdig machen oder wegen grober Verletzung der Disziplin.Auf das übliche Signal haben sämtliche Feuerwehrmänner in voller Ausrüstung vor dem Spritzenhaus zu erscheinen. Bei Nacht sind die Fackeln und Laternen anzuzünden. Zur Winterszeit und bei Nacht wird das Tragen warmer Kleider empfohlen.Die Obmänner werden alsbald an den Hauptmann schriftlich Meldung einzureichen:
- Welche Feuerwehrmänner sich beim Brand besonders ausgezeichnet haben
- Welche sich tadelnswert benommen haben
- Wer gar nicht erschienen ist
Anfrage des Verwaltungsrates der Feuerwehr an den Gemeinderat
Der Verwaltungsrat der hiesigen Feuerwehr beabsichtigt demnächst mit der Anschaffung der notwendigsten Ausrüstungsgegenständen und Requisiten zu beginnen. Dieselben bestehen in 25 Helmen 4-4.50 Mark; 25 Gurten 3-3.50 Mark ca. 10 Beil und ebensoviel Seilern. Wir möchten daher löblichen Gemeinderat bitten baldmöglichst darüber zu beschließen und uns Mitteilung zu machen welche Beträge wohl derselbe zur Anschaffung von beschriebenen Ausrüstungsgegenstände zu bewilligen im Stande ist. In den folgenden Monaten wurde die Wehr ausgerüstet. Sie nahm sofort ihre Proben auf. Nach dem Protokollbuch ist die Wehr am 27. Juni 1888 erstmals mit voller Ausrüstung ausgerückt. Bereits am 2. Dezember 1888 musste die Wehr ihr Können unter Beweis stellen beim Brandfall des Johann Fritz, Schönfeld. Am 16. September und 28. Oktober wurden Proben an der Wirtschaft in Werenwag abgehalten. Als Anerkennung hat die Feuerwehr vom Fürsten zu Fürstenberg 100 Mark erhalten.
Im Jahr 1896 wurde eine Feuerwehrfahne von der Fa. Neff in Biberach für den Preis von 220 Mark bestellt. In der Gemeinde wurde eine Kollekte durchgeführt die 128,50 Mark einbrachte.
14. Februar 1899 Fastnacht: Komische Vorträge von 8 Mitgliedern im Adler
- November: Nachts 12 Uhr Brand Wirtschaft Hasen